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Bei der Einordnung von Flächenangaben muss nicht nur auf die Region, sondern auch auf die Zeitangabe geachtet werden! Morgen im 18. Jahrhundert und früher ist
nicht gleich 1 Morgen im 19. Jahrhundert. Das Magdeburger Flächenmaß wurde offiziell ab 1793 verwendet, später wurde dieses Maß als Preußisches Maß bezeichnet. Die Fläche wird unterteilt in Hufe
und Morgen und auch so dargestellt, getrennt durch einen Punkt.
Die preußische Maaß – und Gewichtsordnung vom 16.5.1816 vereinheitlicht die Größen unter Zugrundelegung des Pariser
Normalmeters. Die Maaß- und Gewichtsordnung des Norddeutschen Bundes führt 1869 das metrische System ein. Danach gilt nun: 1 Magdeburger Hufe entspricht 30
Morgen 1 Hufe = 7,6597 ha = 7.6596,6 m² 1 Morgen = 0,255322 ha = 2.553,22 m² 1 Morgen = 180 QR = 0,255322
ha = 2.553,22 m² 1 Fuß = 12 Zoll = 0,31385 m 1 Quadratrute QR = 14,185 qm 1 Elle = 25 ½ Zoll = 0,66694
m 1 Rute = 12 Fuß = 3,7662 m. Das sind jetzt authentische und für Preußen einheitliche Zahlen! Aber bis wann haben sie sich in der Provinz überall
durchgesetzt?
Die Vereinfachung auf 1 Morgen = 1 Viertelhektar (vha) = 0,25 ha setzt sich erst in den 20er Jahren dieses Jahrhunderts durch. Verpachtungen erfolgten aber bis in die
Vorkriegszeit noch im allgemeinen nach der QR. „Messruten“, hölzerne Zirkel, mit denen man Geländestücke abschritt, um die etwaige Größe festzustellen, waren auf den Betrieben sowohl mit einem
Abstand der Schenkelspitzen voneinander von 2 m für den vha, als auch von ½ Rute= 1,8831 der Hälfte einer „kleineren“ Rute und, so glaubt sich der Berichterstatter aus Quatzow zu erinnern, von
etwa 2,5 m der Hälfte einer „großen“ Rute vorhanden, von denen der Morgen nur 120 QR hatte.
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